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  • AutorenbildRoman Schnellbach

Triffst Du Buddha, töte ihn!

auch das ein Weg für mehr innere Unabhängigkeit.


Den Beitrag habe ich hier gefunden: https://www.gutefrage.net/frage/triffst-du-buddha-toete-ihn-bedeutung


"Ich bin selbst Soto-Zen-Buddhist und nicht zuletzt weil es sich um eine Äußerung aus dem Zen-Buddhismus handelt, möchte darauf antworten:

So lange wir Konzepte von "Heiligkeit" haben, stellen wir sie dem "Weltlichen" gegenüber und behalten dadurch ein dualistisches Weltbild bei.

Wenn wir jemandem begegnen, auf den wir unsere Vorstellung eines "vollkommenen Menschen" projizieren, dann ist das eine Selbsttäuschung. Womöglich machen wir uns sogar von diesem "Heiligen" abhängig und geben die Verantwortung für unser Leben an diese Person ab. Das ist eine Sackgasse.

Außerdem heißt es im Zen, dass jemand der nach Erleuchtung "stinkt", also irgendwie besonders spirituell wirkt, gar kein wahrer Lehrer sein kann.

Wer sich so verhält, dass wir meinen, er sei ein "Buddha", hat vielleicht durchaus gewisse Weisheit gewonnen - aber er haftet in dieser Rolle an seinem Ego. Einen wirklichen Erwachten kann man äußerlich nicht von einem normalen Menschen unterscheiden - wer "erleuchtet" wirkt, ist es nicht.

Zudem soll die eigene meditative Praxis nicht durch Ideale und Wunschvorstellungen getrübt werden. Wer Vorbildern anhängt, geht fehl.

Letztlich sollten wir uns also nicht so sehr darum kümmern ob "die Anderen" erleuchtet sind, sondern vielmehr selbst weiter praktizieren. Immerhin haben wir nach der Lehre des Mahayana-Buddhismus alle selbst die Buddha-Natur, so dass uns nur unser Dualismus davon trennt. Wir sind also keine "schlechten Menschen" die zum "Buddha" werden müssen und dafür der Hilfe eines externen "Buddha" bedürfen - all das behindert uns nur. Letztlich müssen wir nur aufhören, uns selbst ständig Beine zu stellen, indem wir nach Göttern, Gurus und Buddhas im Außen suchen.

Anders gesagt: Schmachte nicht Carlos Santana als Gitarren-Gott an und versuche nicht ihn zu kopieren, sondern übe weiter fleißig Gitarre - das ist was zählt.


Woher ich das weiß:Eigene Erfahrung – Seit mehr als 30 Jahren praktizierender Buddhist."

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