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  • AutorenbildRoman Schnellbach

Gedanken

Samstag 27.6.20

Die Hitze und der Wind erinnern mich an Cres, Kroatien, Baldarin… Sonne und das Meer. Der sandige, rotbraune Boden. Der Duft von Salbei, nach Salz in der Luft. Das blau der Adria, das Meer… all die Geräusche, die den Süden anders klingen lässt. Ruhe - keine Autos…


Hier fühlt es sich ein wenig anders an. Ruhe hab ich auch - aber die Straße vor dem Fenster, spricht eine andere Sprache. So viele aufgemotze Karren, werden, auch mitten in der Nacht, die Straße hochgejagt. Lästig. Aber gut, es macht den Ort, an dem ich lebe, noch attraktiver… Nachts absolute Stille, nur die Sterne, keine Straßenlaternen, kein Verkehr - Ende der Welt. Ich freu mich darauf.


YouTube Videos angesehen, von Georg Hader, Alex Kristen, Torsten Straeter und wie sie alle heißen. Aber lang ertrage ich das auch nicht.


Also doch ein Buch? Erich Kästner: Der Gang vor die Hunde. Ein Roman, der 1931 so nicht erscheinen durfte. Er wurde rezensiert und etwas umgestellt, kam unter dem Namen „Fabian“ dann heraus. Dieser Roman wurde, wie auch die Bücher von Heinrich Mann am 10.5.1933 am Berliner Opernplatz in die Flammen geworfen. Interessant für mich ist, dass Kästner Deutschland nie verlassen hat, obwohl er mit seinen Werken absolut nicht ins Bild der NS-Diktatur passte. Auch seine freizügig Art über Sexualität zu schreiben, gefiel nicht. Kästner selbst sagte: „Das Buch ist nichts für Konfirmanden, egal wie alt sie sind.“


Bekannt ist Kästner, auch wenn Fabian, oder Der Gang vor die Hunde, als sein wichtigster Roman zählt, mehr für seine Kinder und Jugendbücher. Emil und die Detektive, oder auch Das fliegende Klassenzimmer. Letzteres wurde nach 1933 zwar nicht verboten. Wer es gelesen hat erinnert sich, dass diese Gruppe von 5 Jungs gemeinsam all die Konflikte durchsteht - und der Schwächste eine ganz besondere Rolle in der Gruppe bekommt. Und genau da versuchte man scheinbar Kästner zu überreden, das Buch umzuschreiben und eine einzelne Figur als Helden der 5 zu inszenieren. Wie es viel besser zur NS Ideologie gepasst hätte. Auch andere Figuren sind Außenseiter: ein Junge mit völlig mittellosen Eltern, der andere von den leiblichen Eltern verlassen, Adoptivkind, passte auch nicht in die Ideologie der Zeit. Dem Wunsch hat sich Kästner aber nie gebeugt.


Bin gerade erst bei den Nachworten, die ich vorher lese, weil es doch einen besseren Blick auf die so lange nicht existierende Urfassung des Romans erlaubt. Bin aber sehr gespannt…


Gerade ging ein Regenschauer nieder, Donnergrollen - ich habe nichts gegen die Abkühlung.


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