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  • AutorenbildRoman Schnellbach

Endlich - Kniegelenk

Aktualisiert: 16. Juni 2020

Montag 15.06.20 Es ist gerade 18:30 gewesen und ich war bis eben, ohne Pause zwischendurch, drüben im Therapiehaus. Heute morgen saßen um den Frühstückstisch lauter Gestalten, denen anzusehen war, dass niemand so glücklich war. Ja, das Wetter ist nicht an allem Schuld… Im Lokomat funktionierte meine Prothese heute wieder ganz wunderbar, wobei offiziell man ja so eine elektronisches Kniegelenk, da gar nicht drauf stellen dürfte - nur gut, dass es hier eher heißt „geht nicht - gibt es nicht.“ Charléne und Torben waren heute als Helfer bei den Übungen am Start. Mit Amina zusammen ein super Team. Und heute gelangen die Übungen und Aufgaben wieder. Eine Sache war wieder neu, Rumpfstabilität halten im Stehen, und dabei ein langes Seil wechselseitig auf und ab schwingen (Video folgt hoffentlich nach). Da kommt man sehr ins Schwitzen. Nicht so sehr, weil es für die Arme anstrengend ist - nein, das ist es für mich nicht so sehr. Aber den Rumpf dabei stabil halten, mit der Bauchmuskulatur und dabei noch die rechte Seite kurz halten und die rechte Schulter nicht nach oben ziehen - das ist es, was dann bald immer wieder zu Pausen zwingt. Und bei der Übung, die Bank auf dem Hocker zu balancieren, ging es heute auch wieder mehrere Stufen weiter. auf der Schwierigkeits-Scala. Denn Torben provozierte mich derart, dass ich morgen mit Sicherheit einen Muskelkater der Extraklasse haben werde: Bauch! Beine, Po, eher weniger :-) War gut, aber danach, war der Dampf dann ziemlich raus - Flasche Leer, hätte Trappatoni gesagt. Essen, Massage. Und dann hatte sich Markus spontan angekündigt (Firma Technische Orthopädie Seifert), damit wir uns gemeinsam das Problem mit dem Kniegelenk ansehen können.

Zwei Stunden sehr intensiver Arbeit, Diskussion und Erläuterungen - hochkomplex und so faszinierend, was zum einen die Technik kann und zum anderen Markus für ein Wissen und Können hat. Hut ab, echt. Aufstehen, Schritte, Prothese ein paar Millimeter länger machen um den Standpunkt für mich eindeutiger zu machen. Abrollübungen auf dem rechten Bein: Ferse, Mittelfuß, Vorfuß. Auf nur dem rechten Bein stehen, linkes Bein wird einfach angewinkelte und in der Luft gehalten - damit ich mit kompletten Gewicht auf dem rechten Bein stehen muss. Dann auf dem Fuß von vorne nach hinten über den Fuß rollen. Spüren, dass mich die Prothese bombenfest hält. Und dann aus dem Abrollen über den Fuß, in die Beugung des Knies zu kommen. Noch schubsen die Therapeuten oder heute Markus, mich dazu am Oberschenkel oder Knie an, aber das soll dann von selbst funktionieren. Und wieder ist mir der Schweiß von der Stirn getropft. Aber ich habe es jetzt endlich selbst gefühlt, dass das Kniegelenk aufmacht und in die Beugung geht - das war so cool, zu spüren, dass es geht, dass ich es jetzt nur noch üben, lernen und automatisieren muss. Denn dazu muss die Oberschenkelbewegung im richtigen Zeitpunkt erfolgen. Und das Zeitfenster, in dem das passieren muss, ist sehr knapp. Es sind zwei Zehntelsekunden. Das ist nicht gerade viel Zeit. Was heißt das? Üben, üben, üben… aber ich werde es schon schaffen. Dann bin ich gleich zum Abendessen dageblieben - Jetzt habe ich habe fertig (um mit Trappatoni zu enden).




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