Roman Schnellbach
Der Sommer ist vorbei…
Dienstag 15.09.20
Heute wurde mir noch mal eine Spende überreicht. Ein paar Mädels im Kindergarten, den meine Jüngste bis letzten Herbst besuchte, hatten Ende des Schuljahres auch eine Aktion für mich gestartet. Sie hatten selbstgebasteltes am Straßenrand im Dorf verkauft und doch glatt 55 € gesammelt. Heute kam eines der Mädchen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter bei mir vorbei und überreichte mir den Umschlag. Es ist einfach so unglaublich, dass so viele, mich auf so unterschiedliche Art kenne und auf so unterschiedliche Weise unterstütz haben.
Ganz besonderen Dank dafür.
Der Herbst macht sich bei mir auch wieder auf die bekannte Art bemerkbar. Die Spastik nimmt wieder zu, die sich die letzten Wochen auf ein erträgliches Maß eingependelt hatte. Nachts wird es jetzt wieder unangenehm, weil ich von ruckartigen Bewegungen meiner Beine wieder geweckt werde.
Ich stelle mich fast jeden Tag mit dem Rollator hin. Und bei jedem Aufstehen merke ich zwei Dinge. Zum einen, dass ich etwas geniales schaffe, nämlich alleine auf beide Beine zu stellen. Das ist ein Erfolg, auch wenn ich gerade noch weit davon entfernt bin, alleine eigene Schritte mit dem Rollator zu machen. Aber ich stehe auf meinen Beinen. Mit mal mehr, mal weniger Unterstützung durch die Arme. Allein das ist schon genial. Und ich vergesse das immer wieder mal. Wenn ich nur denke, dass ich „nur stehe“ und noch nicht gehe.
Und das andere ist, dass es momentan wieder schwerer wird mein Gewicht verlässlich auf die Beine zu bringen, weil wie oben schon erwähnt, die Spastik dazu führt, dass ganz schnell mein linkes Knie sich beugt und somit der Fuß in der Luft ist - stehen darauf, das ist gerade schwierig.
Aber ich bleibe dran.
Und sonst? Der Rest meines Lebens geht auch weiter - klar doch und auch da fügt sich alles wieder, Stück für Stück, zusammen.