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  • AutorenbildRoman Schnellbach

Damit Du Spuren hinterlässt!

Dienstag 16.06.20


„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“

Antoine de Saint-Exupéry

Beim Frühstück erzählte ich Regina davon, dass es mit dem Kniegelenk gestern endlich geklappt hat.

Nur war ich innerlich nicht so sehr davon überzeugt, ob es nun heute damit auch wirklich positiv weitergehen würde. Es war gestern zwar genial gewesen, endlich diesen Schritt mit der Beugung im Knie zu spüren. Aber dennoch hatte ich im Hinterkopf (sollte ich mir wegmachen lassen :-), dass das alles andere als einfach ist. Und dann erzählte ich davon, dass ich im Kopf schon so viele Dinge zuhause umkremple. Darüber nachdenke, wie ich Dinge, die ich bislang, seit 25 Jahren im Sitzen gemacht habe, im Stehen bewerkstelligt bekomme.

Und dann sagte mir Regina, dass ich ja schon verdammt weit in der Zukunft sei. Ja, so bin ich eben. Ich sehe mich schon ganz deutlich Zuhause LAUFEN. Ich glaub daran. Ich sehe das. Ich zweifle nicht. Ich werde das tun. Ist das gut? Ich finde ja, für mich zumindest. Andere, sehen sich vielleicht sehr viel mehr im Jetzt. Aber ich häng mit meinen Schritten schon in meiner zukünftigen Realität, in der ich stehe und gehe - mit Rollator erst, klar doch… aber das lässt sich ja alles wunderbar erweitern und verbessern.


Um 8:00 wieder in den Lokomat, Spastik und die etwas geänderten Einstellungen des Kniegelenkes, machten den Einstieg wieder etwas schwierig. Weil mein Tonus in der Muskulatur, zusammen mit der Spastik dann eine zusätzliche Muskelaktivität im Bauch und/oder Oberschenkel auslöste, sodass die Sensoren im Kniegelenk spürten, hey, der Typ zappelt, wir blockieren besser mal das Kniegelenk. Und das merkten die Sensoren im Lokokmat sofort und PENG, blieb das Dinge stehen.

Aber dann lief es und dabei beruhigte sich Stück für Stück auch die Muskulatur.


Thorben war wieder am Start, zusammen mit Charléne und natürlich Amina. Und es ging wieder los und ja, der Spaß an der Freude ließ auch nicht lange auf sich warten. Wir übten, auf meinen persönlichen Wunsch, das Stehen und dabei die Verlagerung des Gewichst vom rechten auf das linke Bein. Austarieren, was ist links, mitte, rechts… weil ich das für jeden Schritt noch deutlich besser spüren und fühlen muss. Und das war gut - auch ein paar Schrittbewegungen oder Einleitungen für einen Schritt haben wir im Barren geübt. Und Leute, ich habe echt keine Ahnung, was ich mache, aber es klappt. Die Bewegung klappt und ich bekommen das Knie gebeugt!


Aus dem „ach fick Dich doch ins Knie“ der letzen Tage wurde ein „hey cool, bald werd ich stylish auf die Knie gehen.“


Schwitzen, Schnaufen, Kämpfen, Rackern… und dann ist mal wieder die Luft komplett raus. Gut wars. Und ich hatte in mir wieder die komplette Sicherheit und Überzeugung noch ein Stück hier weiter zu machen. Bin schon in der 8. Woche und hatte doch nur 6 Wochen geplant. Und ja, Daniela sagte mir heute auch: „bleib dran, es ist so genial, was Du gerade schaffst - nimm noch mal volle Kanne Anlauf…“ (sinngemäß!)


Das mach ich Leute! Do not think. Just do it!







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